Gedenkveranstaltung in der KZ-Gedenkstätte Wandsbek

An der idyllisch gelegenen Wohnsiedlung „An der Rahlau“ befand sich vor 76 Jahren eines der Hamburger Außenlager des KZ Neuengamme. Mehr als fünfhundert Frauen mussten hier von Juni 1944 bis Ende April 1945 Gasmasken für die Lübecker Drägerwerk AG herstellen. Noch im März 1945 führte die Drägerwerk AG an den Frauen dieses KZ Versuche in Luftschutzbunkern aus, in denen erforscht werden sollte, wie lange Menschen in einem gasdichten Luftschutzraum ohne Belüftungsanlage überleben können.

Wie schon seit vielen Jahren gedachten wir – trotz Corona – am 29. August 2020 der Opfer des KZ Wandsbek. Es war eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme und der Bezirksversammlung Wandsbek, zu der auch die Gewerkschaft Erziehung & Wissenschaft aufgerufen hatte.

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Lesung: Widerstand war mir nicht in die Wiege gelegt

Katharina Jacob war Kommunistin, Widerstandskämpferin, KZ-Überlebende und Lehrerin in Hamburg.

1907 in Köln in einer Arbeiterfamilie geboren, wird sie Mitglied in der größten Widerstandsorganisation Norddeutschlands, der Bästlein-Jacob-Abshagen Gruppe. „Lesung: Widerstand war mir nicht in die Wiege gelegt“ weiterlesen

Erinnern an NS-Zwangsarbeit im Hamburger Kontorhausviertel

Zwangsarbeit in Hamburg – das Thema ist erst viele Jahrzehnte nach Kriegsende als Teil nationalsozialistischer Kriegsverbrechen in den Fokus gerückt.

Zur Gruppe der Zwangsarbeiter_innen zählten auch KZ-Häftlinge. Alle von ihnen wurden zur Arbeit gezwungen, etwa in der Rüstungsindustrie oder Trümmerräu- mung infolge des Luftkriegs – so auch in der Hamburger Altstadt. Im Kontorhausviertel erinnert jedoch bislang nichts an diese Menschen.

An die im Kontorhausviertel untergebrachten Zwangsarbeiter_innen möchten wir mit einer Kundgebung am 8. September 2020 erinnern.

Hier >>> der Aufruf zur Veranstaltungherausgegeben von: Initiative Kein Vergessen im Kontorhausviertel, Initiative Dessauer Ufer, St. Pauli-Archiv/Projektgruppe Italienische Militärinternierte, Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.v, AK Distomo

Geschichte

Zwischen 1938 und 1945 litten im Konzentrationslager Neuengamme 106.000 Menschen aus dem gesamten besetzten Europa. Sie wurden als „Feinde“ des NS-Regimes verschleppt. Etwa die Hälfte von ihnen wurde bis zur Befreiung im Jahre 1945 ermordet.
1948, nachdem die Briten, die das frühere KZ vorübergehend als Internierungslager nutzten, das Gelände geräumt hatten, richtete die Hamburger Justizbehörde dort ein Gefängnis ein. Fortan war der Ort abgeriegelt. Einzig eine abseits gelegene, unscheinbare Kalkmuschelsäule, die der Hamburger Senat 1953 auf Drängen der Überlebenden aufstellt, erinnerte daran, was sich hier zugetragen hat. Vor diesem Hintergrund entstand 1948 die Arbeitsgemeinschaft Neuengamme. „Geschichte“ weiterlesen

Fritz Bringmann

Fritz Bringmann wurde am 9.2.1918 in Lübeck geboren. Er war das sechste von acht Kindern. Er wuchs in einer politisch aktiven Familie auf: Sein Großvater gehörte 1892 zu den Gründungsmitgliedern der SPD in Stockelsdorf. Auch sein Vater war Sozialdemokrat und seine älteren Brüder waren Mitglieder in der SAJ. Später traten seine Brüder dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) bei. „Fritz Bringmann“ weiterlesen

Herbert Schemmel

Herbert Schemmel wurde am 14. April 1914 in Halle/Saale geboren. Im KZ Neuengamme wurde er von der SS als Häftlings-Lagerschreiber eingesetzt und gilt deshalb gemeinhin als „Chronist“ des KZ Neuengamme.
Als die Organisationen der Arbeiterbewegung im Jahre 1933 zerschlagen wurden, verweigerte Herbert Schemmel die Teilnahme an der 1. Mai-Kundgebung und wurde deshalb sofort entlassen. Bei seiner späteren Arbeitsstelle wurde er von Kollegen denunziert … er hatte aus seiner Ablehnung des Nationalsozialismus auch hier keinen Hehl gemacht. „Herbert Schemmel“ weiterlesen