ERINNERUNG AN NIEDERLÄNDISCHE KZ-OPFER IM LAGERHAUS G

Am Dienstag, den 16. Januar 2024 soll um 17 Uhr vor dem Lagerhaus G am Dessauer Ufer an die 106 niederländischen Bürger erinnert werden, die am 16. Januar 1945 aus Groningen ins KZ Neuengamme verschleppt wurden. Keiner von ihnen überlebte. 29 starben nachweislich im Lagerhaus G.
Wir wollen sie nicht vergessen!

Zusammen mit Angehörigen aus Groningen und Leeuwarden wollen wir vor Ort Blumen niederlegen. Mit Plakaten vor dem Lagerhaus soll über die NS-Opfer aus den Niederlanden informiert und Erzählungen über sie angeboten werden. In Harlingen/Niederlande werden am gleichen Tag Blumen für die 25 Niederländern niedergelegt, die zu den 106 gehörten. Unser Blick ist an diesem Tag auf die NS-Opfer gerichtet.

Hier der >>> Aufruf zur Kundgebung am 17.01.2024 am 16. Januar 2024 um 17 Uhr. Die  Veranstalter sind der AK Distomo und die Initiative kein Vergessen im Kontorhausviertel.

Am Dessauer Ufer starben nicht nur niederländische KZ-Häftlinge, sie kamen auf vielen Ländern. Ihre Namen werden wir an diesem Tag sichtbar am Lagerhaus G anbringen. Sie dürfen nicht vergessen werden. Auch nach fast 80 Jahren muss man sich um ihre Erzählung bemühen.

Ende April 2024 werden auf Höhe des Stolpersteins für Marketta Muellerova aus Prag vor dem Lagerhaus G neue Stolpersteine verlegt werden. Sie sollen an den italienischen KZ-Häftling Luigi Tugnoli erinnern und italienische Militärinternierte aus den Lagerhäusern am Dessauer Ufer. Es sind weitere Aktivitäten im Hafen zu den NS-Opfern aus dem Lagerhaus G geplant. In Groningen wird es einen Folgeprozess zu zwei NS-Opfern aus dem Lagerhaus G geben.

Erinnern an italienische Gefangene in Neuengamme, Sandbostel und in Bremer Lagern

Immer noch weitgehend „unbekannt“:
Italienische Gefangene in Neuengamme,
Sandbostel und in Bremer Lagern

Es waren Widerstandskämpfer/innen, Zwangsarbeiter/innen und sog. „Militärinternierte,“ (italienische Soldaten, die sich weigerten, für Nazi-Deutschland zu kämpfen).

An mehreren Tagen und Orten im September 2023 gibt es zu diesen Themen Veranstaltungen in Hamburg. Hier eine >>> Programmübersicht

 

Geschichtsort Stadthaus: Wiedereröffnung

Gerne leiten wir dieses Rundschreiben des  Geschichtsort Stadthaus an die Besucher/innen unserer Webseite weiter:
Liebe Interessierte am Geschichtsort Stadthaus,

wir möchten Sie sehr herzlich einladen zu einem „Tag der offenen Tür“ am 4. Juli 2023 im Geschichtsort Stadthaus in den Stadthöfen! Den Flyer finden Sie anbei.

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke/Ecke Neuer Wall war von 1933 bis 1943 eine Zentrale des nationalsozialistischen Terrors in Hamburg. Heute erinnern hier zwei zweisprachige Ausstellungen an die verschiedenen Verbrechenskomplexe der Hamburger Polizei sowie an die Tausenden verfolgten Frauen und Männern. Im historischen „Seufzergang“ sind die Erinnerungen derer zu hören, die im Stadthaus vernommen und gequält wurden.

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Keine Gerechtigkeit … für Fritz Bringmann

Fritz Bringmann und Christl Wickert (rechts) mit einer Schülerin bei der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung 2005 (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)

Keine Gerechtigkeit. Die ungleiche Unterstützung des KZ-Überlebenden Fritz Bringmann und des SS-Mannes Walter Filsinger nach 1945

1940 wurde der aus politischen Gründen inhaftierte Fritz Bringmann in das KZ Neuengamme überstellt. Nur wenig später kam auch der SS-Mann Walter Filsinger nach Neuengamme, um dort als Blockführer Dienst zu tun. Ob sich die Beiden je begegnet sind, bleibt unklar. Klar ist jedoch, dass sie nach der Befreiung bzw. nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft infolge von Misshandlungen und, im anderen Fall, des Fronteinsatzes auf Unterstützung angewiesen waren.

In ihrem Buch „Keine Gerechtigkeit“ schildert Dr. Christl Wickert beider Bemühungen um Entschädigung respektive Kriegsopferversorgung und zeigt damit exemplarisch die ungleiche Versorgung von Verfolgten des NS-Regimes und NS-Tätern nach 1945 auf – eine Folge gesetzlicher Regelungen wie auch deren Auslegung durch Gerichte und Behörden, die bisweilen skandalöse Züge annahm.

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Die Gegenwart der Vergangenheit

Kamil Majchrzak begleitet in seinem Filmessay ein Workcamp im früheren KZ Buchenwald, welches Jugendliche aus Polen, Rumänien und Deutschland zusammen führt. Gemeinsam erforschen sie dort die Geschichte des Holocaust (oder Porajmos) an den Sinti*zze und Rom*nja sowie die Gegenwart und Kontinuität des Antiziganismus. Die Verfolgung, Entrechtung und Ermordung ausgegrenzter Minderheiten durch das NS-Terrorregime ist nicht allein ein historisches Thema, sondern für Angehörige bis heute gegenwärtig.

Anschließend an die Filmvorführung diskutiert die Arbeitsgemeinschaft Neuengamme mit dem Regisseur Kamil Majchrzak und mit Rolf Schlotter vom Landesverband der Sinti und Roma in Schleswig Holstein über den Film und darüber, welche Rolle Gedenkstätten in den Kämpfen der Gegenwart haben können.

Eine Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme
24.3.2023 • 19 Uhr Einlass
B-Movie, Brigittenstraße 5, Hamburg

Zum Download: >>> Infoflyer zur Veranstaltung  pdf 86 KB