Rundschreiben der FÉDÉRATION INTERNATIONALE DES RÉSISTANTS (FIR) – ASSOCIATION ANTIFASCISTE vom 21. Mai 2021
Am 21. Mai 2021 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit der Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, der Holocaustüberlebende Roman Kent, im Alter von 96 Jahren. Kent wurde 1925 in Lodz geboren. Ende 1939, nach dem Überfall der faschistischen Wehrmacht auf Polen, wurde auch seine Familie ins Ghetto verschleppt. Gemeinsam mit seinem Bruder überlebte Kent weitere Konzentrationslager der Nazis, bis er auf einem Todesmarsch von Flossenbürg nach Dachau als 16jähriger von US-Soldaten befreit wurde. Gemeinsam mit seinem Bruder wanderte er 1946 in die Vereinigten Staaten aus, wo er seitdem lebte. Viele Jahre wirkte er als Präsident des IAK. Seine Ansprache anlässlich einer Zeremonie zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau im Januar 2015 ist noch in lebendiger Erinnerung. Einen Tag zuvor, am 20. Mai 2021, starb der Ehrenpräsident des Internationalen Komitees Buchenwald, Dora und Kommandos Bertrand Herz in Paris. Geboren im April 1930 wurde er 1944 gemeinsam mit seinem Vater in das KZ Buchenwald deportiert. Er galt als französischer politischer Häftlinge und musste später im Außenkommando Niederorschel in der Rüstungsproduktion arbeiten. Am 10. April 1945 kam er zurück in das Lager Buchenwald, wo er am 11. April 1945 die Selbstbefreiung der Häftlinge miterlebte. Viele Jahre arbeitete er als Generalsekretär der Association Française Buchenwald-Dora et Kommandos, ab April 2001 als Präsidenten des IKBD, dessen Ehrenpräsident er in den letzten Jahren war.
Die FIR und ihre Mitgliedsorganisationen werden beiden Kameraden ein ehrendes Andenken bewahren.