Woche des Gedenkens 2024

In der Woche des Gedenkens in Hamburg-Mitte finden in Zusammenarbeit mit der Projektgruppe italienische Militärinternierte einige folgende Aktivitäten statt:

Am Donnerstag, den 25. April 2024, 18 Uhr  Buchlesung aus der Erzählung von Franci Epstein “Die Elektrikerin” im Deutschen Hafenmuseum. Sie gehörte zu den von Auschwitz in KZ-Außenlager am Dessauer Ufer im Lagerhaus G. Hier waren auch 800 italienische Militärinternierte untergebracht.  Einlader:innen sind: Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Stadtteilinitiative Münzviertel, Initiative Dessauer Ufer, Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm, Willi-Bredel- Gesellschafts-Geschichtswerkstatt, Geschichtswerkstatt Süderelbe, Arbeitsgemeinschaft Neuengamme, Begegnungsstätte Poppenbüttel,, Projektgruppe italienische Militärinternierte Hamburg, Deutsches Hafenmuseum und die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte
>>> Flyer zu dieser Veranstaltung pdf 240 KB

Am Freitag, den 26. April 2024, 14 Uhr, wird der erste Stolperstein für einen italienischen Militärinternierten vor dem Unternehmenssitz von Hamburg Wasser verlegt. Italo Carlini kam hier am 20. März 1945 um Leben. Der Geschäftsführer von Hamburg Wasser, Ingo Hannemann und der italienische Generalkonsul, David Michelut, werden ihn verlegen.
>>> Plakat zu dieser Veranstaltung pdf 310 KB

Am Freitag, den 26. April 2024, 16 Uhr, findet ein Rundgang auf der Elbeinsel Kaltehof, auf dem Gelände der ehemaligen Wasserfiltration Kaltehofe, zu den  Zwangsarbeitern der Hamburger Wasserwerke in der NS-Zeit statt. Es werden erstmals alle 219 Namen der IMI am Mahnmal auf Kaltehofe zu finden sein. Es geht aber auch um neue Dokumente zum Einsatz von KZ-Häftlingen.
>>> Flyer zu dieser Veranstaltung pdf 270 KB

Am 27. April 2024, 15 Uhr, findet eine Rundgang durch das Kontorhausviertel zu Orten der NS-Zwangsarbeit, insbesondere zu den italienischen Militärinternierten, statt. Treffpunkt ist vor der Bauer Media Group, Buchardstraße 11. Auch hier werden wir die Namen der über 400 IMI veröffentlichen.
>>> Flyer zu dieser Veranstaltung  pdf 220 KB

Hier mehr Infos zur >>> Woche des Gedenkens bei der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte

ERINNERUNG AN NIEDERLÄNDISCHE KZ-OPFER IM LAGERHAUS G

Am Dienstag, den 16. Januar 2024 soll um 17 Uhr vor dem Lagerhaus G am Dessauer Ufer an die 106 niederländischen Bürger erinnert werden, die am 16. Januar 1945 aus Groningen ins KZ Neuengamme verschleppt wurden. Keiner von ihnen überlebte. 29 starben nachweislich im Lagerhaus G.
Wir wollen sie nicht vergessen!

Zusammen mit Angehörigen aus Groningen und Leeuwarden wollen wir vor Ort Blumen niederlegen. Mit Plakaten vor dem Lagerhaus soll über die NS-Opfer aus den Niederlanden informiert und Erzählungen über sie angeboten werden. In Harlingen/Niederlande werden am gleichen Tag Blumen für die 25 Niederländern niedergelegt, die zu den 106 gehörten. Unser Blick ist an diesem Tag auf die NS-Opfer gerichtet.

Hier der >>> Aufruf zur Kundgebung am 17.01.2024 am 16. Januar 2024 um 17 Uhr. Die  Veranstalter sind der AK Distomo und die Initiative kein Vergessen im Kontorhausviertel.

Am Dessauer Ufer starben nicht nur niederländische KZ-Häftlinge, sie kamen auf vielen Ländern. Ihre Namen werden wir an diesem Tag sichtbar am Lagerhaus G anbringen. Sie dürfen nicht vergessen werden. Auch nach fast 80 Jahren muss man sich um ihre Erzählung bemühen.

Ende April 2024 werden auf Höhe des Stolpersteins für Marketta Muellerova aus Prag vor dem Lagerhaus G neue Stolpersteine verlegt werden. Sie sollen an den italienischen KZ-Häftling Luigi Tugnoli erinnern und italienische Militärinternierte aus den Lagerhäusern am Dessauer Ufer. Es sind weitere Aktivitäten im Hafen zu den NS-Opfern aus dem Lagerhaus G geplant. In Groningen wird es einen Folgeprozess zu zwei NS-Opfern aus dem Lagerhaus G geben.

Erinnern an italienische Gefangene in Neuengamme, Sandbostel und in Bremer Lagern

Immer noch weitgehend „unbekannt“:
Italienische Gefangene in Neuengamme,
Sandbostel und in Bremer Lagern

Es waren Widerstandskämpfer/innen, Zwangsarbeiter/innen und sog. „Militärinternierte,“ (italienische Soldaten, die sich weigerten, für Nazi-Deutschland zu kämpfen).

An mehreren Tagen und Orten im September 2023 gibt es zu diesen Themen Veranstaltungen in Hamburg. Hier eine >>> Programmübersicht

 

Angriff auf Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten

Mit nachfolgender Erklärung nehmen Bezug auf folgende Pressemitteilung:

Die Arbeitsgemeinschaft Neuengamme eV verurteilt den jüngsten Angriff auf den Sitz der Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten in Celle.
Unsere volle Solidarität gilt den Mitarbeitenden der Stiftung und wir möchten sie darin bestärken, dass sie sich nicht einschüchtern lassen und ihre wichtige Arbeit fortsetzen. Wir begrüßen es, dass die Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten und die Gedenkstätte Bergen-Belsen zu einer Demonstration gegen eine Versammlung der AfD aufgerufen haben. Gedenkstätten, Gedenkinitiativen und Verfolgtenverbände werden gemeinsam die Stimme erheben, wenn Nationalist*innen, Rassist*innen, Antisemit*innen in Wort und Tat unsere Gesellschaft und uns angreifen. Gedenkstätten haben eine Verpflichtung, auf menschenfeindliche Ideologien aufmerksam zu machen und zum Widerstand gegen diese aufzurufen.

Wir sind zugleich sehr besorgt über die zahlreichen Angriffe auf Gedenkstätten und Gedenkorte. Es sind leider zu viele Angriffe, um sie alle zu nennen. Wir werden nicht nachlassen, für das Gedenken und für eine friedliche und solidarische Gesellschaft einzustehen.

………….

>>> Erklärung der AG Neuengamme zum Download pdf 127 KB

Was bedeutet Gedenken?

Gerne veröffentlichen wir diese Pressemeldung der Gedenkstätte Ahrensbök:

Eine schwierige Frage als Thema
„Was bedeutet Gedenken?“

Buchvorstellung in der Gedenkstätte Ahrensbök

„Was bedeutet Gedenken?“ Dieser Frage geht die Herausgeberin Insa Eschebach in ihrem Buch nach, das am 6. August 2023 um 15.00 Uhr in der Gedenkstätte Ahrensbök vorgestellt wird.

Die frühere Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück hat siebzehn Autorinnen und Autoren für Beiträge zu diesem schwierigen Thema gewinnen können, das einer aktuellen Bewertung bedarf.

 

Zwei von ihnen werden zur Buchvorstellung anwesend sein:
Thomas Käpernick, Gedenkstättenpädagoge, der regelmäßig über Friedhöfe der frühen Nachkriegszeit in unserer Region führt.
Stephan Linck, Studienleiter an der Evangelischen Akademie der Nordkirche, wird nach der Buchvorstellung über kirchliche Erinnerungskultur und das ‚Heldengedenken‘ sprechen.

Interessierte sind zu dieser Sonntagsveranstaltung in die Gedenkstätte Ahrensbök eingeladen. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.

>>> Verlagsinformationen zu dem Buch pdf 1,9 MB

Informationen zur Anfahrt nach Ahrensbök auf der
>>> Webseite der Gedenkstätte

Geschichtsort Stadthaus: Wiedereröffnung

Gerne leiten wir dieses Rundschreiben des  Geschichtsort Stadthaus an die Besucher/innen unserer Webseite weiter:
Liebe Interessierte am Geschichtsort Stadthaus,

wir möchten Sie sehr herzlich einladen zu einem „Tag der offenen Tür“ am 4. Juli 2023 im Geschichtsort Stadthaus in den Stadthöfen! Den Flyer finden Sie anbei.

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke/Ecke Neuer Wall war von 1933 bis 1943 eine Zentrale des nationalsozialistischen Terrors in Hamburg. Heute erinnern hier zwei zweisprachige Ausstellungen an die verschiedenen Verbrechenskomplexe der Hamburger Polizei sowie an die Tausenden verfolgten Frauen und Männern. Im historischen „Seufzergang“ sind die Erinnerungen derer zu hören, die im Stadthaus vernommen und gequält wurden.

„Geschichtsort Stadthaus: Wiedereröffnung“ weiterlesen

Keine Gerechtigkeit … für Fritz Bringmann

Fritz Bringmann und Christl Wickert (rechts) mit einer Schülerin bei der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Befreiung 2005 (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)

Keine Gerechtigkeit. Die ungleiche Unterstützung des KZ-Überlebenden Fritz Bringmann und des SS-Mannes Walter Filsinger nach 1945

1940 wurde der aus politischen Gründen inhaftierte Fritz Bringmann in das KZ Neuengamme überstellt. Nur wenig später kam auch der SS-Mann Walter Filsinger nach Neuengamme, um dort als Blockführer Dienst zu tun. Ob sich die Beiden je begegnet sind, bleibt unklar. Klar ist jedoch, dass sie nach der Befreiung bzw. nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft infolge von Misshandlungen und, im anderen Fall, des Fronteinsatzes auf Unterstützung angewiesen waren.

In ihrem Buch „Keine Gerechtigkeit“ schildert Dr. Christl Wickert beider Bemühungen um Entschädigung respektive Kriegsopferversorgung und zeigt damit exemplarisch die ungleiche Versorgung von Verfolgten des NS-Regimes und NS-Tätern nach 1945 auf – eine Folge gesetzlicher Regelungen wie auch deren Auslegung durch Gerichte und Behörden, die bisweilen skandalöse Züge annahm.

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